Der Jahresablauf der Winzer

Hattet ihr schon mal das Vergnügen, bei einer Weinlese mitzumachen? Sicher für viele von euch eine ungewohnte Beschäftigung, aber für den Winzer ein ganz wichtiger Aspekt hinsichtlich des ganzen Arbeitsaufwandes im Weinberg. Hier erhält der Winzer den Hinweis, was für eine Weinqualität er für den gängigen Jahrgang erwarten kann.

Frühlingsarbeiten im Weinberg

Januar, Februar steht dem Weinbauern mit dem Rückschnitt der Weinreben eine recht arbeitsaufwändige Zeit ins Haus. Und ihr könnt es euch sicher vorstellen, zu dieser Jahreszeit ist es doch oft noch kalt und unfreundlich, teilweise auch eine Arbeit bei Minusgraden.

Händisch werden die Wassertriebe des Winters auf zwei bis drei Augen eingekürzt. Diese Tätigkeit erfordert eine gewisse Erfahrung des Winzers, denn es ist mit einer der ersten Schritte zu einer guten, ertragreichen Ernte mit wohlschmeckenden Trauben.
Die abgeschnittenen Triebe werden gehäkselt und zur Fruchtbarkeitssteigerung der Erde wieder eingebracht. Je nach Weinbaubetrieb-Grösse müssen einige Wochen dafür vorgesehen werden.

Doch munter geht die Arbeit weiter; die geschnittenen Reben werden anschließend in die ideale Form gebunden, damit der Rebstock alle erforderlichen Nährstoffe gleichmäßig an die Sprösslinge weitergeben kann. Die maschinelle Lockerung der Erde, sowie die Gründüngung sind weitere Maßnahmen, um die Fruchtbarkeit des Weinbergs zu steigern.

Heutzutage kann der Winzer auf moderne Analysen zurückgreifen, um einem Nährstoffmangel seines Weinbergs vorzubeugen. Da die Weinrebe aber doch gegen Schädlinge und Pilzbefall geschützt werden muss, ist es wichtig, einerseits mit dem geringsten Einsatz von Schutzmitteln den bestmöglichen Erfolg zu erzielen und andererseits Mensch, Umwelt und Grundwasser-Ressourcen so wenig wie möglich zu belasten.

Sommerarbeiten im Weinberg

Der nächste Schritt stellt dann während der Blütezeit der Rebe das Ausgeizen der unnötigen Triebe dar, damit die Kraft dem erwünschten Trieb zugute kommt. Ab Juni bis August müssen der Traube durch “Heften” und Rückschnitt des Laubs eine bessere Lichtversorgung und Belüftung gewährt werden.
Vielleicht habt ihr ja mal Lust, euch im Sommer für solch einen Job zu bewerben? Zu dieser Zeit werden immer Helfer gesucht.

Grüne Lese

Ab Juli bis Anfang August kann der Winzer mit einigen Handgriffen nochmals zur Verbesserung der Weinqualität beitragen. Die sogenannte grüne Lese betrifft die unnötigen oder nicht voll ausgereiften Trauben, die entfernt werden. So kann die Rebe gezielt mehr Kraft an die gewünschten Früchte abgeben. Zwar wird die Lesemenge dadurch etwas verringert, aber dafür die Weinqualität verbessert.

Herbstarbeiten im Weinberg

Die Bestimmung des Zuckergehalts der Weintrauben wird zu Beginn des Spätsommers durchgeführt und ist ein Hinweis für den Reifegrad. Die offizielle Masseinheit in Oechsle-Grad ermöglicht auch Hinweise auf den zu erwartenden Alkoholanteil des Wein-Jahrgangs.

Neben dem Zuckergehalt ist auch die jeweilige Rebsorte und das Klima, wie das Wetter des Jahres, ausschlaggebend für den Zeitpunkt der Lese. So trägt jeder Winzer mit seiner Fachkenntnis und Erfahrung die Verantwortung, wann gelesen wird.
Er weiß genau, wie viel Zeit die Traube an der Rebe braucht, um vollmundig zu werden und sicher will er sich durch Wetterunbilde seine Ernte auch nicht vermiesen lassen.

Abhängig von der gewünschten Qualität des Weines, wird der Winzer zwischen händischer und maschineller Ernte wählen.
Die Handarbeit hat den Vorteil, dass nur reife Trauben gelesen, qualitativ schlechte Trauben aussortiert werden. Dieser Vorgang ist aber sehr aufwändig, dauert länger und ist auch teurer.
Viele Weinbauern holen sich auch Erntehelfer für diese Zeit. Da wäre sicher für euch auch etwas dabei und eine ideale Abwechslung zum normalen städtischen Arbeitsalltag.

Die maschinelle Ernte mit Maschinen ist kostengünstiger und geht schneller.
Je nach Einstellung des Vollernters und im richtigen Verhältnis zur vollreifen Traube, kann die Lese auch ohne große Qualitätseinbußen durchgeführt werden.

Unsere WeinrebeWir haben übrigens auch eine Weinrebe im Garten.
Sie stammt von einem Winzer in der Pfalz und trägt jedes Jahr reichlich Früchte.
Wein machen wir nicht aus den Trauben und es gibt sicher Weintrauben, die besser schmecken. Ein bisschen naschen tun wir, den Rest können sich die Vögel holen.Weintrauben

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