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Reetdachhaus – der Traum vom Eigenheim unter Reet

Zur norddeutschen Romantik gehört das Reetdachhaus. Doch wer von einem reetgedecktem Haus träumt, sollte sich auch über die Nachteile informieren.

Besonderheiten von Reetdachhäusern

Reet ist nichts anderes als Schilfrohr, das älteste Baumaterial zur Bedachung von Häusern. Bereits 4000 Jahre vor Chr. gab es Häuser mit Reetdach. Im Laufe der Jahrtausende wurde es vielerorts durch Hartdächer ersetzt, um die Brandgefahr in Siedlungen zu minimieren.

Vor allem in Norddeutschland ist das Reet als Dacheindeckung noch sehr verbreitet. Vielerorts gibt es noch die typischen Reetdachsiedlungen, nicht nur auf Sylt, sondern an der gesamten Nord- und Ostsee.

Reet hat als Naturmaterial viele Vorteile. Es wird nach der Ernte unbehandelt verwendet und ist ein nachwachsender Baustoff. Sein hoher Silikatanteil macht es sehr widerstandsfähig. Langanhaltende Nässe und Frost macht ihm nichts aus und auch die wärme- und schalldämmenden Eigenschaften sprechen für die Verwendung von Reet.

Die früheren Reetdachhäuser hatten sehr kleine Räume und eine niedrige Deckenhöhe. Wer mit dem Gedanken spielt, sich ein uriges Haus unter Reet zu kaufen, muss damit rechnen, dass darin nicht alle Wohnträume umsetzbar sein werden. Eine Alternative ist der Hausbau nach modernen Standards und das Decken des Neubaus mit Reet. Sogar Fertighausanbieter für Reetdachhäuser gibt es (https://www.danhaus.de/haeuser-grundrisse/stockholm_reet/).

Nachteile vom Leben unter Reet

Reet gilt als leicht entflammbar. Auch wenn das enthaltene Silikat brandhemmend wirkt, lässt es sich nicht mit Hartdächern vergleichen. Aus diesem Grund sind vielerorts bestimmte Abstände zu weiteren reetgedeckten Gebäuden einzuhalten und Feuerwerk ist in direkter Nähe zu Reethäusern nicht gestattet. Auch das Löschen von Reetdachbränden ist nicht einfach. Eine spezielle Imprägnierung des Reetdachs reduziert aber die Brandgefahr. Zusätzliche Brandschutzplatten zwischen Dacheindeckung und Wohnraum verhindert außerdem das zu schnelle Ausbreiten des Feuers.

Während sich die Kosten der Eindeckung mit der von Hartdächern vergleichen lassen, sind die Wohngebäudeversicherungen für reetgedeckte Häuser etwa um ein Vierfaches teurer. Weiter Kosten können für die Pflege des Dachs auf den Hauseigentümer zukommen. 30-40 Jahre hält ein Reetdach. Dazu muss es aber gepflegt werden. Heruntergefallenes Laub und Moos sollten entfernt werden, auch wenn sie für manch einen zu einem romantischen Leben unter Reet gehören. Sie halten die Feuchtigkeit im Dach und fördern die Bildung von Pilzen, die die Lebendauer verringern.

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